Technische Assistenz am Staatsschauspiel Dresden: Katzelmacher von Rainer W. Fassbinder

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Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder | Erzählt von jungen Dresdnerinnen und Dresdnern | Regie, Video und Raum: Robert Lehniger | Premiere am 12. Dezember 2014 | Kleines Haus 3
Die Bürgerbühne des Staatsschauspiels

1969 verhilft „Katzelmacher“ dem Regisseur und Autor Rainer Werner Fassbinder zum Durchbruch. Der in schwarz-weiß und fast ausschließlich mit statischer Kamera gedrehte Film erzählt von einer Clique junger Menschen, die sich in der bedrückenden Enge der Münchner Vorstadt einrichten: Marie, die in einem Lebensmittelgeschäft arbeitet, glaubt an die große Liebe und ist mit Erich zusammen, der im Gefängnis gesessen hat. Erich und sein bester Freund Paul versuchen sich in Zuhälterei und Raub. Paul schlägt seine schwangere Freundin Helga, und schläft für Geld mit Klaus. Auch Rosy verkauft sich heimlich, an den scheinbar soliden Franz, um ihren Traum von der Schauspielkarriere zu finanzieren. Peter lässt sich von Elisabeth aushalten. Und Gunda wird gehänselt, weil sie nicht gut genug aussieht. „Eine Liebe und so, das hat immer mit Geld was zum tun“ – das ist soweit allen klar.
Bewegung kommt in die Gruppe als Jorgos, ein Gastarbeiter aus Griechenland, bei Elisabeth einzieht. Der Fremde weckt das erotische Begehren der Frauen und avanciert zum Rivalen der Männer. Böse Gerüchte verbreiten sich, Beleidigungen werden in aller Öffentlichkeit ausgetauscht. Die Lage eskaliert.

Regisseur Robert Lehniger, dessen Arbeiten sich an der Schnittstelle von Film und Theater bewegen, verlegt die Handlung vom taghellen München der ausgehenden sechziger Jahre ins nächtliche Dresden der Jetztzeit. Gemeinsam mit zehn jungen Dresdnerinnen und Dresdnern erkundet er die Orte, an denen man sich trifft, um „abzuhängen“. Jene Kneipen, Parkplätze, Pissoirs und Wohnungen, in denen es gärt, und wo noch die intimsten Regungen des Privatlebens durch frei flottierende Mikrogeldströme bestimmt werden. „Katzelmacher“ als Neuproduktion der Bürgerbühne lotet aus, inwiefern die scheinbar unumgängliche Verknüpfung von Liebe und Geld die heutige Generation der unter 30-Jährigen in Dresden angreift.

Dauer der Aufführung: 1 ½ Stunden, keine Pause

Besetzung:
Erich: René Kost
Marie: Milena Müller
Paul: Alexey Poznyakovskiy
Helga: Hannah Breitenstein
Peter: Guido Droth
Elisabeth: Sandra Ramm
Franz: Marvin Neidhardt
Rosy: Maria Helen Körner
Gunda: Teresa Lippold
Jorgos: Mario Pannach

Gastauftritt Video
Klaus: Philipp Lux
Mädchen im Restaurant: Yohanna Schwertfeger

Regie, Video und Raum: Robert Lehniger
Kostüm: Irene Ip
Choreografie: Emmanuel Obeya
Licht Andreas: Rösler
Dramaturgie: Janine Ortiz

Tonaufnahme, Schnitt, Postproduction, Live Video Operator: Jacob Korn