Kolumne/Foto-Lovestory: „Diary of a Super Star“ @ Banq.de

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Jacob Korn. Er ist der Raul Balkpenner unter den House-Honks, der weiße Jacko, Madonna in Männlich und A Laughing Legend. Jedes Kind kennt seine knorken Kracher, denn er ist der Macher, der Meister und der Musikatenminister im Party-Parlament! Seine Portraits schmücken die Cover jedes Klatschblattes und seine Tracks die TopTen aller Dance-Charts. Er tourt durch die Kontinente wie ein Bettelmönch durch Bejing, denn seine Mission ist schlicht aber schön: Die Bekehrung zur Dresdner Deepness.

So weltbekannt und allgegenwärtig diese schillernde Figur ist, so verborgen und geheimnisvoll ist jedoch seine wahre Persönlichkeit. Nichts ist bekannt über das Leben hinter der glitzernden Fassade, den Menschen hinter dem goldenen Pornobrillen-Gestell.

Während des BookaShade-Konzertes von Krasscore Productions im Dresdner Eventwerk durfte natürlich auch der King of Krassness nicht fehlen. So bot sich die seltene und äußerst exklusive Gelegenheit einen Wimpernschlag von Blick in die Welt eines wahren Worldwide-VIPs zu werfen.

A nerdy night with J. F.(ucking) K.

Samstag, Abenddämmerung. Die Sonne berührt den Horizont. Der Lärm des Tages beginnt zu verstummen. Die einsetzende Nacht verströmt eine belebende Kühle und die Nachtigal trällert ihr hypnotisches Lied. Das ist die Zeit, in der der Star der Stars in seinem Palast-Appartment aus dem sedierten Schönheitskoma erwacht und sich seine erogenen Energien entfallten, mit denen er Millionen in totale Extase versetzt.

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Um nicht von seinen schizophrenen Stalkern und den verrückten Fans erkannt und attakiert zu werden, kleidet sich JK stets mit Kapuziner-Kapuze, die ihm den Look eines gewöhnlichen Lotter-Studenten verleiht. Listig hat er sich durchs Hintertürchen in Meinels monströse Musik-Manufaktur gemogelt, um in aller Ruhe seine perfekte Bühnen-Performance vorbereiten zu können.

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Als allererstes begibt er sich in die Katakomben des Eventwerks, in denen sich die luxeriösen Backstage-Suiten befinden. Um seine gottgleiche Gestalt noch mehr zur Geltung zu bringen, wird König Korn erst einmal kraftig angekleistert. Duzende Kameras werden wie wild gewordene Voyeure an diesem Abend sein Antlitz abfilmen, so dass auch der kleinste Makel des Musik-Models in der Maske mit MakeUp ausgemerzt wird.

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Auf einmal durchfährt ihn ein Blitz der Erkenntnis. JK hat die Quelle seine Heiligkeit verschlumpert. Seinen diabolischen Talisman, der gleichzeitig sein dunkelstes Geheimnis birgt. Sogleich schnappt er sich sein mit Schabrovski-Kristallen besetztes, millionenschweres Mobiltelefon, um seinen Manager zur Nacktschnecke zu degradieren. So schreit er ihn an, wo denn die 3 goldenen Arschhaare des Teufels geblieben sind, für die er einst seine Seele verscherbelte, um auf Ewig grenzenlose Beliebtheit und maßloses Talent zu genießen, wovon auch sein Track „Faust“ metaphorisch berichtet.

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Nach diesem markerschütternden Schock braucht der Party-Prinz eine Runde Ruhe und einen kräftigen Drink zum Durchatmen. Plötzlich, wie aus dem Nichts, springt ihn der Pamphlete-Paparazzi Tamasio Penetrantini an, um für das Boulevard-Blatt Parkbanq.de ein Exklusiv-Interview zu ergaunern. Doch der Alles-Könner und Kampfkünstler Korn kickt den dreisten Journalisten-Johnny gekonnt mit einer kräftigen Handkante zurück in den Kloakenkanal, aus dem er gekrochen kam.

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Jetzt erstmal einen schönen Schluck Sechs-Sterne-Schnaps auf den Atzen-Abräumer, denkt sich der stolze Superstar. Knack, in den Kühlschrank gegriffen, den Rachmaninov geköpft und in einem Zug den Schlot runtergepfiffen. Mit wohlig brennendem Bürzel will er sich nun zurück in seine behagliche Backstage-Lounge begeben, um endlich mal gechillt den Lolli abzulegen.

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Aber Penetrantini klebt ihm wie Pech am Pelz. Das 200mm-Objektiv wie ein Bajonett aufgepflanzt, will die Presse-Klette nun Nahaufnahmen von JK’s frisch operierter Nase für die Vorher/Nachher-Spalte seiner Stars&Sternchen-Schwarte schießen. Jackett-Jack schafft es unter tosendem Blitzlichtgewitter gerade noch rechtzeitig, hinter die schwere Eichentür seines königlichen Kabuffs zu springen.

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Nun in Sicherheit kann sich der Bassline-Baron ganz seinem astronomischen Ausnahmeauftritt widmen. Natürlich performt ein Konzert-Künstler wie er nicht per Playback. Nachdem er die Tonleiter im Quadrat geträllert hat, genießt er die ruhigen Minuten mit seinen außerordentlichen Ohrwurmnoten und den selbstgeschriebenen Songtexten.

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Währenddessen füllt sich die Halle mit aberhunderten House-Hungrigen, die schon gierig nach ihrem Idol Ausschau halten. Ihre Bäuche füllen sich in der Zwischenzeit hektoliterweise mit Bierbrause, um sich alkoholgeschwängert und hemmungslos der erregenden Electronic-Extase völlig hingeben zu können. Eine diffuse Spannung und ein subtiles Knistern liegen in der Luft. Die Splatter-Show steht kurz bevor.

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Das Warmup von Benet neigt sich dem Ende. Heisere Stille erfüllt die Konzerthalle. Ein Raunen geht durch die bis zum Zerreißen gespannte Menge. Der Maestro del Musico tritt hinter dem Vorhang hervor und schreitet souverän an sein Schaltpult mit den Synthesizern. Seine Frisur sitzt wie ein Helm, seine Brillengläser funkeln wie Diamanten und seine Festplatte strotzt vor fettem Funk.

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Das Publikum beginnt zu geifern vor Geilheit und zu gackern vor Glück, wie läufige Lagerarbeiter schäumend vor Erregung. Sofort steigt die Temeratur in der Halle sprunghaft ins Unermessliche. Selbst dem Ehrengast Holger John wird trotz seiner kantigen Coolness plötzlich heiß unterm Nerzmantel, so dass die schicke Sonnebrille von innen beschlägt. Die ersten JK-Junkies verlieren sogar das Bewusstsein bei dieser alles übersteigenden Überdosis von geballter Limbo-Libido.

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Die Menge tobt ekstatisch zu den Schlager-Sounds des Jonathan Klimpereisen, genauso wie Schachweltmeister Kasparov tobt, der gerade mal wieder gegen JK im Online-Schach verlieren muss. Zack die Bohne und schnell noch den nächsten Burner-Hit in die Winamp-Playlist gebolzt, der nun auch den letzten Kritiker verstummen und klamm in der Kimme werden lässt.

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Nach dieser sagenhaften Show geht es jetzt ans Abkassieren und Juwelen-Jacob hält die Pranke auf, um ein besonders dickes Bündel Bares abzufassen. Nachdem ausnahmslos alle russischen Rubel in seinem Rucksack verschwunden sind, knöpft er dem Party-Promoter auch noch den glänzenden Goldschmuck und die Glashütte ab. Qualität hat nunmal ihren Preis und Kupeken-Korn lässt sich eben nicht mit ein paar popeligen Peanuts abspeisen.

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Und auch dem hartnäckigen und aufdringlichen Boulevard-Journalisten von Parkbanq.de gewehrt JK Superstar nun nach Bitten und Betteln, Beten und Bestechen noch ein kurzes Interview. Er erzählt erstmalig von seiner kargen Kindheit mit den hässlichen Hänseleien im Hort und seiner biblischen Bescheidenheit trotz seines Aufstiegs vom Rinnstein zum King-Sein.

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Doch jetzt muss er abrupt aufbrechen, denn der Techno-Titan hat Termine. Gesäumt von seinem anabolika-getränkten Bodyguard, einem serbischen Söldner, der nur mit den Augen töten kann, verlässt er das Schlachtfeld mit den völlig erschöpften Fans. Bei so viel Glanz bleib selbst Poetenflüsterer und Korn-Verehrer Thomas Jurisch die Laugenstange im Schlund stecken, so dass er dem Sound-Zaren nur ungläubig hinterblicken kann.

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Vor der Vergnugungsmanufaktur stehen bereits zahllose Notarztwagen, um die ohnmächtigen Orgienopfer und hyperventilierenden Hardcore-Houser abzutransportieren. Einige von ihnen, die das irre Inferno überlebt haben, kreischen mit letzte Kraft aus vollen Kehlen und halten bemalte Banner in die Höhe mit aufreizenden Aufforderungen wie „JK, fuck me 4 blow!“ oder „24bit-boy, lets’s make beat-babys!“

A nerdy night with J. F.(ucking) K.

Den verliebtesten Verehrerinnen unter ihnen überreicht der Gütige ein paar Autogrammkarten mit seinem adonisgleichen Abbild, welche er noch mit schön geschwungenem Signum verziert. Bei eBay erzielen diese begehrten Sammlerstück Höchstpreise, wie sie sonst nur Werke bereits verstorbener Mundmaler aus Mazedonien erreichen.

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Doch das war nur der Auftakt dieses Abends, denn der House-Heiland begnügt sich nicht nur mit einem Gig pro Nacht. So hält ihm sein Chauffeure die Tür der schwarzen Limousine auf, die ihn wie im Tiefflug nach L.E. transportieren wird, wo Steffen Bennemann bereits sehnsüchtigst mit Tränen in den Augen an der Tür der legendären Distillery nach seinem Stargast Ausschau hält. Aber als Deephouse-Diva ist man nicht pünktlich. Man lässt auf sich warten!

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Wie den Abend andere Gäste erlebt haben, kann man wie immer in unserer RubrikRückblicke nachlesen.

Credits:
Model: Jacob Korn, Fotos: Matthias Harre, Text: Thamash Kestawitz

Danqe:
Martin Haenel, Mirco Meinel, Albrecht Wassersleben, Carl J. Schulze, Conrad Kaden, Lydia Lustig, Sören Matschiste

www.jacobkorn.de
www.krasscore.com
www.eventwerk-dresden.de

Quelle: http://www.banq.de/kolumne.php?id=123