Sundaysun/Sand Review auf „Keep it deep“
Was Jacob Korn mit seiner ersten 12″, die er unter seinem Klarnamen veröffentlicht hat („I Like The Sun„, erschienen auf Running Back), angedeutet hat, vermochte er seit dieser Zeit mit jedem weiteren Track, der seine Handschrift trug, zu bestätigen: dass in ihm ein unheimlich grosses künstlerisches Kreativpotenzial steckt. Denn sobald er es abruft, bringt er herausragende elektronische (Club-)Musik von bleibendem Bestand und Wert hervor. Seit „I Like The Sun“ gelingt es ihm, mit jeder Folgeveröffentlichung zu überraschen und die Erwartungen, welche die (DJ-, Medien- und Musikliebhaber-)Öffentlichkeit inzwischen an ihn stellt, überzuerfüllen. Ob das nun „Supakrank“ auf Dolly war oder Tracks und Remixe für Permanent Vacation, Uncanny Valley oder Dirt Crew Recordings – über Jacob Korn nur noch der blaue Himmel. Und von diesem strahlt seine „Sundaysun“ (schon) am heutigen Samstagmittag besonders hell und kräftig herab.
Die 12″ „Sundaysun“ ist bereits sein zweiter Beitrag für das noch junge Label Dolly. Es ist das Tochterlabel zu Steffis Imprint Klakson, wie jeder sicher weiss. Auf dieser Platte bekommt Jacob Korn obendrein noch Unterstützung durch zwei über die Jahre höchst erfahrene und gereifte Produzenten, Remy Verheijen alias Dexter sowie John Daly, welche sich seiner Stücke als Remixer annehmen. Eine höchst illustre Gesellschaft also, die sich aus Anlass der dritten EP auf Dolly einfindet.
Stellte „Selene“ noch einen finsteren, mit den Abstufungen geheimnisvoller Dunkelheit spielenden, schattenreichen, der Göttin des Mondes gewidmeten Klangort dar, geht von „Sundaysun“ ein feines warmes Leuchten aus. Als ob die Schatten der Nacht ihrer Auflösung zugeführt werden und jene zarte Helligkeit des Morgens anbricht. „Sand“ schliesst daran gut an. Wie zarte Nebelschwaden überm Meer liegt ein feines Synthesizer-Motiv über dynamischen Drums und scharf akzentuierten Clap-Elementen. Der NiederländerDexter hat sich der „Sundaysun“ angenommen. Sein Remix strotzt mit rollendem Basslauf und schweren Synthesizern nur so vor Kraft, mutet fast hymnisch an und steht daher mit einem Bein in den 80er Jahren, ohne jedoch historisierend opulent und damit abgeschmackt zu wirken. John Daly, der Ire, scheint keinerlei Schwierigkeiten zu haben, zwischen kosmischem Space-Disco, Acid-trunkenem House und auf tanzbare Kernelemente eingekochten Tools sich zu bewegen. Aus „Sand“ bastelt er etwas, das ich selbst als Cosmic Acid oder Cosmic Pop bezeichnen würde. Aber lassen wir die kleinkarierte Namenklauberei. Toller Remix.
English (short) version: To me, German producer Jacob Korn is one of the most talented and creative minds in the electronic (club) music circus creating and carving out an innovative and passionate music. On his second 12″ for Dolly, Jacob Korn teams up with Dutch producer Dexter and Irish man John Daly, both as remixers. Could it get any better?!
Mehr im Web:
Jacob Korn
Jacob Korn @ MySpace
Dexter @ MySpace
John Daly @ MySpace
Dolly @ Discogs
Quelle: http://keep-it-deep.blogspot.com/2010/09/jacob-korn-sundaysun.html