Review bei „Kochplattenteller“

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Mit Uncanny Valley 01 hat das junge Dresdner Label eine Duftmarke gesetzt, die man in vielen Clubs bis heute erschnuppern kann. Damit die frische Brise sich noch eine Weile hält legen sie jetzt mit Uncanny Valley 02 die nächste Doppelmaxi nach.
Jacob Korn, dem Posterboy der Bande, gehört die A! – und was für eine Nummer er da wieder hinlegt! „Dance Away“ ust ein warm rockender, swingender Dope-Track um die 120 Beats, dem ein sehr cleverer Umgang mit Funk- und Jazzsamples eine enorme Sophistication verleiht. Und dann heben ihn die Vocals der Detroiter First Lady Of Techno Kelli Hand noch einmal auf eine ganz neue Ebene: ganz im Stile von Mike Dunns „God Made Me Funky“ oder auch Abe Duque und Blake Baxters „What Happened“ verneigt sie sich vor den Detroiter Produzenten der Gegenwart, in dem sie sehr laid back all die Namen der großen und nicht ganz so großen Keyplayer aus ihrer Heimatstadt aufzählt. Toll!
Die Scheibe umgedreht, legt Cuthead die Sophistication-Latte gar noch einige Zentimeter höher. Sein „The Sinner“ ist ein mindestens ebenso warn klingender , genauso doper Track, bei dem der Jazz weniger in den Samples steckt als im Arrangement. Komplizierter Stoff, der sicher nur auf den avanciertesten Floors die Heads zum Grooven bringt, aber nicht gerade meilenweit von Theo Parrish, Moodyman et al entfernt ist. Killersoulvocals gibt’s noch obendrauf.
C-Beams‘ „Thumblin“ “ (Whatever that means, my german friend…) lässt sich Anfangs erstmal etwas mehr Zeit, mit einer einfachen warmen Fläche und einem locker dahinstolpernden Groove, bevor es dem ganzen einen echt dirty Bass unterschiebt. Nach einem Break ziemlich genau in der Mitte des Tracks lässt C-Beams dann ein luftiges Synthiesolo von der Leine, dass mich an den verschwurbelten Fusion-Sound der 70er erinnert – trotzdem schön.
Zu guter letzt schickt Credit 00 ein Downbeat-Maschinenfunkexperiment mit einem einzigen, sich wiederholenden Chord in’s Rennen, was ja per se nicht schlecht sein muss – ist aber eher öde.
Tolle Scheibe mit leichten Abzügen auf Seite 4, die mal wieder beweist, dass die Uncanny Valley – Crew gekommen ist um zu bleiben.

http://kochplattenteller.blogspot.com/2010/11/various-uncanny-valley-002.html